Am Sonntag, den 29.07.2018, um 22:15 Uhr ging es los: 13 Ministrantinnen und Ministranten der Gemeinde St. Ludwig aus Lindau-Aeschach fuhren mit dem Bus im Rahmen der Ministrantenwallfahrt nach Rom. Mit wenig Schlaf, aber viel Aufregung kamen wir am Montagmorgen in der Hauptstadt Italiens an. Auf uns warteten viele Sehenswürdigkeiten und sogar eine Audienz mit Papst Franziskus gemeinsam mit 65 000 anderen Ministranten aus der ganzen Welt.
Am Anfang bekamen wir von unseren Gruppenleitern das Pilgertuch, das man sich beispielsweise um den Arm wickeln kann und mit anderen Ministranten tauschen konnte. Auch bekamen wir ein Armband mit ebenso tauschbaren Druckknöpfen, die zum Beispiel das Wappen des Papstes oder das Logo der Wallfahrt trugen. Das Liederbuch, das uns gegeben wurde, war besonders wichtig für die Gottesdienste, die wir während der Wallfahrt besuchen würden.
Gleich zu Beginn fand der feierliche Anfangsgottesdienst mit Diözesanjugendpfarrer Florian Markter in der Lateranbasilika statt. Im Anschluss daran konnten die Zimmer im Hotel Siracusa bezogen werden.
Der Dienstag begann früh. Auf dem Programm stand eine Führung im Kolosseum und im Forum Romanum. Am Nachmittag mussten wir aufgrund der umfangreichen Sicherheitskontrollen schon frühzeitig auf die lang ersehnte Papstaudienz warten. Trotz über 35 Grad im Schatten schafften wir es ohne Komplikationen einen guten Sitzplatz weit vorne zu bekommen. Einige Zeit später war es dann soweit: Papst Franziskus fuhr begleitet von dem Gesang und Jubel tausender Ministranten durch die Menge und hielt schließlich vor dem Petersdom. Die Audienz mit Papst Franziskus war als Dialog mit den Jugendlichen angelegt. Auf die Frage, was passieren müsse, damit sich wieder mehr junge Menschen für die Kirche begeistern, antwortete der Papst: „Es braucht nicht viele Worte, viel wichtiger sind Taten, Nähe und der Dienst am Mitmenschen. Auch junge Leute brauchen Freunde, die ein gutes Vorbild sind. Die etwas geben, ohne sich dafür gleich etwas zu erwarten.“ Nach dem Ende konnte man sich noch mit anderen Ministranten unterhalten und Tücher tauschen.
Ein sehr entspannter Tag war der Mittwoch: Es hieß ausschlafen und erst gegen etwa 9:00 Uhr brachen wir für weiteres Sightseeing auf. Der weltberühmte Trevi-Brunnen war unsere erste Anlaufstelle. Ein Volksglaube sagt, dass es Glück bringe, Münzen über die Schulter in den Brunnen zu werfen. Eine Münze führe zu einer sicheren Rückkehr nach Rom, zwei Münzen dazu, dass der Werfende sich in einen Römer oder eine Römerin verliebe, drei Münzen würden zu einer Heirat mit der entsprechenden Person führen. Einige Zeit später und sehr viel Kleingeld mehr im Brunnen, ging es weiter zur Spanischen Treppe. Von ganz oben hatte man eine wunderschöne Aussicht auf Rom und all seine Gebäude.
Nach einer kleinen Mittagspause, stand das sogenannte Blind-Date auf dem Programm. Wir trafen auf die uns zugeteilte Gruppe aus dem Bistum Bamberg. Zuerst sollten wir uns kennenlernen und führten deshalb mit einer Person aus der anderen Gemeinde ein Interview. Zum Abschluss wurde noch das Mottolied der Wallfahrt „Suche Frieden und jage ihm nach“ gesungen. Danach ging es zurück ins Hotel.
Der Großteil unserer Gruppe verschlief den frühen Treffpunkt am Donnerstagmorgen und musste daher einige Strophen des Kinderlieds „Laurentia, liebe Laurentia mein“ singen. Ziemlich müde ging es zur U-Bahn und auf zum Petersdom. Da es früh war, mussten wir nicht lange anstehen, um die 551 Stufen hinauf zur Kuppel erklimmen zu können. Der Aufstieg lohnte sich, da man den ganzen Vatikan und noch viel mehr von Rom überblicken konnte. Wieder unten angekommen schauten wir uns den Dom von innen an. Viele andere Ministranten hatten den Weg hierher gefunden und wollten im Anschluss genau wie wir noch einige Postkarten an Freunde und Verwandten schreiben.
Im Anschluss an das Abendessen fand in der Kirche Santissima Trinità dei Monti oberhalb der Spanischen Treppe ein offenes Abendgebet mit Weihbischof Florian Wörner von 19:00 bis 22:00 Uhr statt. In dieser Zeit konnte man kommen und gehen, wann man wollte. Sobald man die Kirche verlassen hatte, stieß man draußen auf hunderte Minis, die auf den Stufen der Treppe saßen und sich miteinander unterhielten.
Für die meisten kam der Freitag zu früh. Die Zeit war viel zu schnell vorübergegangen und auch die freie Zeit, die man an diesem Tag bis zum Abend hatte, reichte nicht um sich alles Ungesehene noch anzuschauen.
Nach dem Abschlussgottesdienst in Santa Maria degli Angeli e dei Martiri wurde schon bald der Bus für die Heimreise beladen. Dreizehn Stunden, wenig Schlaf und viel Spaß später, kamen wir wieder in Lindau an. Rom war eine neue Erfahrung, die jedem anders in Erinnerung bleiben wird. Aber sicherlich kann man sagen, dass uns die Wallfahrt sehr viel Spaß machte und Papst Franziskus uns in vier Jahren bestimmt wiedersehen wird.
Autorin: Frida Rauter