Zur Geschichte der

Pfarrei St. Urban und Silvester


Entstehung der Pfarrei ab dem 10. Jahrhundert


Der Beginn der Geschichte der Pfarrei St. Urban und Silvester in Unterreitnau kann nicht genau datiert werden.

 

Ursprünglich waren Unterreitnau und Oberreitnau vmtl. nur eine Reitnauer Pfarrei, deren Beginn vsl. im 10. Jahrhundert lag und zum damaligen Bistum Konstanz gehörte.

 

Die Unterreitnauer Kirche war zunächst eine Marienwallfahrtskirche und hatte die beiden Päpste als "Protektionsheilige", bis sie dann die eigentlichen Patrone der Kirche und Unterreitnau auch irgendwann eine eigene Pfarei wurde.

 

In einem Verzeichnis aller Pfarreien im Bistum Konstanz aus dem Jahr 1275 wird erstmals zwischen Oberreitnau und Unterreitnau unterschieden. Auch die Pfarrkirchen sind bereits damals dem Hl. Pelagius und den Hl. Urban und Silvester geweiht.

 

1315 wird in einem Schiedsspruch des Lindauer Ammanns mit Heinrich dem Leutpriester zu Unterreitnau erstmals ein Pfarrer in Unterreitnau namentlich erwähnt.

 

1400 erwirbt das Kloster Isny Patronat und Grundbesitz der Kirche von Unterreitnau. Als Patronatsherr steht damit dem Kloster Isny der "Zehnte" zu und  das Recht, den Pfarrer zu bestellen. Vielfach sind Mitglieder des Konventes als Seelsorger in Unterreitnau eingesetzt.

 


Nach der Reformation


Die 1528 evangelisch gewordene Freie Reichsstadt Lindau versuchte auch in Ober- und Unterreitnau den neuen Glauben einzuführen, scheiterte aber am Widerstand der Grafen von Montfort, die als Inhaber der Hochgerichtsbarkeit auch das Recht beanspruchten, die Konfession der Untertanen bestimmen zu dürfen. Unterreitnau blieb damit katholisch.

 

Die Pestepidemien während des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) fordern in Unterreitnau 341 Opfer. Da diese nicht alle auf dem Friedhof an der Pfarrkirche beigesetzt werden können, wird ein eigener "Pestfriedhof" an der heutigen Straße von Unterreitnau nach Bechtersweiler angelegt.

 

1685 wird im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Dreißigjährigen Krieg das Pfarrhaus von Unterreitnau neu erbaut.

Unterreitnau wird bayrisch und gehört nun zum Bistum Augsburg




Mit dem Pariser Vertrag von 1810, vier Jahre nachdem das Gebiet bayrisch geworden ist, wurde die Grenzen nochmals neu festgelegt, denn die Orte Wettis, Degersee, Muttelsee, Kümmertsweiler, Götzenweiler und Wolfratz kamen zum Königreich Württemberg und wurden deshalb ausgepfarrt. Im Jahr 1821 kam dann die Pfarrei zur Diözese Augsburg, nachdem das Bistum Konstanz, zu dem es bisher gehörte aufgelöste wurde.

 

In einer Beschreibung des Bistums Augsburg aus dem Jahr 1823 finden sich folgende statistischen Angaben zur Pfarrei:
Unterreitnau zählt 15 Häuser mit 66 Seelen.  Zur Pfarrei gehören außerdem Bechtersweiler, Dürren, Eggatsweiler, Hyrenbach, Hörbolz, Riggatshofen und Unterrengerweiler mit zusammen insgesamt 320 Seelen.


St Urban und Silvester heute


Die heutige Pfarrei "St. Urban und Silvester" gehört seit dem 01.01.2006 zusammen mit der Pfarrei St. Pelagius in Lindau-Oberreitnau und der Pfarrei St. Ludwig in Lindau-Aeschach zur Pfarreiengemeinschaft Lindau-Aeschach.
Zur Pfarrei gehören ca. 500 Katholiken.